Letztes Geleit für einen Offizier der alten Garde!

Das Bundesheer nahm in allen Ehren Abschied von Brigadier i. R. Alfred Nagl. Er verstarb drei Monate vor seinem 106. Geburtstag. Sein Leben war bewegt, zwischen Prominenz und Politik.

Als Alfred Nagl am 9. Mai 1915 das Licht der Welt erblickte, lebte Kaiser Franz Joseph noch. Dem Bundesheer ist Nagl schon in der Ersten Republik beigetreten. Obwohl er im Frankreichkrieg schwer verletzt wurde, überlebte der Berufssoldat den Zweiten Weltkrieg.

Sicherheitschef bei Bundeskanzler Figl
Nach den Kriegswirren wurde der Militär Sicherheitschef bei Bundeskanzler Leopold Figl. Und deshalb war er sehr nahe dabei, als Figl am 15. Mai 1955 vom Balkon des Belvedere den Staatsvertrag mit den Worten „Österreich ist frei!“ präsentierte. Berührend: Der damalige Oberleutnant gründete eine militärische Musikkapelle, aus der sich die Gardemusik entwickelte.

Als Sicherheitsprofi sehr gefragt, übernahm Nagl die Aufgabe des Zeremonienmeisters bei den Olympischen Winterspielen in Innsbruck 1964 und 1976. Wobei er sich 1976 auszeichnete, da er die damalige Hostess Silvia Sommerlath vor der Paparazzi-Meute abschirmte. Denn das Fräulein heiratete kurz darauf Carl Gustaf von Schweden – und wurde Königin Silvia.